Sonntag, 22. September 2013

Das Leben an der Hillsboro

Oh Wow, jetzt ist es schon fast zwei Wochen her, dass ich in Nashville angekommen bin! Die Zeit vergeht bisher wie im Flug! Es tut mir sehr Leid, dass dieser Blogeintrag so lange auf sich warten lassen hat!


In diesem Blogeintrag werde ich ein bisschen über das Leben generell und mein bisheriges Leben an der Hillsboro High School erzählen.

Die Schule fängt hier verhältnismäßig früh an. Nämlich um 7:05 Uhr! Die meisten Schüler kommen mit den typisch amerikanischen, gelben Schulbussen, werden von ihren Eltern gebracht oder kommen mit ihren eigenen Autos. Deshalb bilden sich jeden morgen vor der Hillsboro lange Schlangen von Autos und Bussen. Die Schüler gehen dann, nachdem sie sich meistens noch einen Snack aus der Cafeteria geholt haben, in den Unterricht. Hier ist es so, dass jeder Lehrer seinen eigenen Raum hat, den er nach Belieben einrichten kann, in den die Schüler dann, je nach dem welchen Kurs sie belegt haben, gehen. Die Räume der Theaterlehrer, die ich begleite, sind also mit Musical- und Filmplakaten behangen und besitzen beispielsweise eine eigene kleine Bühne.



Wenn alle Schüler dann in ihren Räumen untergebracht sind, werden täglichen Ansagen, wie anstehende Termine oder die letzten Football-Ergebnisse des Schulteams "Burros" vom Schuldirektors über Lautsprecher ausgerufen.
Dann startet der Unterricht. Dieser ist relativ ähnlich zum deutschen Unterricht. Der Stoff ist nur etwas einfacher, der Unterricht dafür sehr interaktiv gestaltet. Zu jeder Stunde gibt es eine Powerpoint-Präsentation, es werden kleine Schauspielszenen aufgenommen, die später analysiert werden und es werden Improvisationsspiele gespielt. Jede Woche gibt es dann meistens auch noch einen Multiple-Choice-Test über das Gelernte.
Um 11:30 Uhr gibt es dann Mittagessen in der großen Kantine der Schule und nach einer weiteren Unterrichtsstunde ist die Schule dann um 14:30 Uhr zu Ende. Danach widmen sich die Schüler dann den zahlreichen Aktivitäten der Hillsboro, also verschiedenen Sportarten, wie Football, Baseball und Fußball, oder nehmen an den kreativen Clubs, wie dem Chor oder eben unserem Theaterprogramm, teil.

Mein "Arbeitstag" beginnt immer zu unterschiedlichen Zeiten. Meine beiden zuständigen Lehrer, Mrs Moon und Mr Brown überlassen es mehr oder weniger mir zu welchen Zeiten ich in der Schule tätig sein möchte und bei wessen Unterricht ich mithelfe. In der letzten Woche habe ich die ganzen Schultage, also von 7:05 Uhr bis 17:00 Uhr mitgemacht, um einen Überblick über die verschiedenen Schultage zu bekommen. Weil diese Arbeitszeiten aber den Rahmen des Freiwilligenprojektes sprengen würden, werde ich mir in den nächsten Tagen verschiedene Arbeitszeiten festlegen. Diese hängen auch mehr oder weniger mit der Intensität des Probenprozesses für das Theaterstück zusammen.
Während der Unterrichtszeit helfe ich den Lehrern bei ihrer Unterrichtsplanung, korrigiere die Tests und mache ein bisschen den Papierkram für sie. Wir planen zur Zeit außerdem, dass ich in ein paar Unterrichtsstunden über Deutschland und deutsche Kultur sprechen kann und es wird vielleicht auch einen kleinen Nachmittags-Deutschkurs geben, den ich leiten werde.
Die Theatergruppe "Hillsboro Players" arbeitet jetzt gerade auf das Herbst-Theaterstück hin. Hier werden wir die Komödie "Fools" von Neil Simon aufführen. Sie handelt davon, dass ein Lehrer in ein kleines Dorf in Russland reist, um die Leute dort zu unterrichten. Das Problem: Das gesamte Dorf wurde mit einem Fluch belegt, der alle Bewohner des Dorfes dumm gemacht, also zu "Fools" gemacht hat.
Momentan bin ich in diesem Projekt im Regisseur/Dramaturgie-Team tätig und kann meine Ideen und Vorschläge gut mit einbringen! Ich werde in Zukunft aber auch noch die Möglichkeit haben in andere Bereiche, wie dem Bühnenbild, reinzuschnuppern.

Mir wurde schon von verschiedenen Leuten gesagt, dass ich schon so eine Art "Legende" als "the German guy" an der Hillsboro bin. Als ich mich in den verschiedenen Klassen vorgestellt habe, sind die Schülerinnen und Schüler mehr oder weniger vor Begeisterung ausgerastet. Viele möchten deutsche Sätze lernen und mehr über Deutschland und Europa erfahren. Wenn ich die Gänge der Schule entlang laufe, drehen sich die Leute um, fangen heimlich an zu tuscheln und manche fotografieren mich sogar heimlich. Alles ziemlich extrem, aber ich denke das legt sich mit der Zeit. 

Generell bin ich der Meinung, dass die Leute hier in Nashville sehr offen und hilfsbereit sind! Ich wurde schon häufiger mal von Familien zum Essen eingeladen, bekomme Anfragen von anderen Schulen in Nashville, die möchten dass ich mal bei ihnen vorbeischaue und darf sogar ein tolles Auto für 10 Tage von einer Familie leihen, obwohl ich für sie quasi ein Fremder bin.
Es dreht sich hier alles um "Connection". Jeder möchte einen irgendwo einbinden und mir dabei helfen, dass mein Jahr unvergesslich wird. Das ist wirklich toll! Ich werde beispielsweise am Dienstag mal in einer anderen Schule, der Ensworth High School, vorbeischauen können und dort den Tanzlehrer (Die haben dort "Tanz" als Unterrichtsfach!!) begleiten können.


Ich werde versuchen, häufiger zu schreiben, damit ich euch von einzelnen Erlebnissen genauer berichten kann!

Ich halte euch auf dem Laufenden!
Bis Bald!